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Wildunfall: Schaden kostet durchschnittlich 3.000 Euro
Wildunfälle kosteten die Autoversicherer 2019 rund 885 Millionen Euro – so viel wie noch nie zuvor. Eine Trendumkehr ist nicht erkennbar.
Der Deutsche Jagdverband (DJV) verzeichnete in seiner Wildunfall-Statistik 2019/2020 insgesamt folgende Werte:
- Rehwild: 198.970 (Vorjahr: 202.810)
- Schwarzwild: 31.150 (Vorjahr: 24.470)
- Damwild: 4.580 (Vorjahr: 4.330)
- Rotwild: 3.060 (Vorjahr: 3.250)
Zu beachten ist dabei, dass Tiere, die den Unfall überlebten, in dieser Erhebung nicht verzeichnet sind. Auch andere Tierarten wie Hasen, Füchse oder Greifvögel werden in dieser Statistik nicht berücksichtigt. Das Risiko eines Wildunfalls ist also höher, als die Anzahl der getöteten Tiere vermuten lässt.
Der DJV hat deshalb seine Zusammenarbeit mit dem Tierfund-Kataster (www.tierfund-kataster.de) ausgebaut und erstmals eine bundeseinheitliche Erfassung von Wildunfällen ermöglicht. Dafür wurden insgesamt über 30.000 Datensätze wissenschaftlich ausgewertet, die von Verkehrsteilnehmer zwischen April 2018 und Februar 2021 eingegeben wurden.
Demnach ereignen sich 49 Prozent aller insgesamt gemeldeten Wildunfälle mit Rehwild. Doch kleinere Säugetiere werden deutlich häufiger Opfer von Wildunfällen als bisher angenommen. Rund drei Dutzend Kleinsäuger-Arten wie Marder, Ratte, Igel und Eichhörnchen machen insgesamt 12 Prozent der gemeldeten Wildunfälle aus. Hase und Kaninchen kommen zusammen auf weitere 10 Prozent, Füchse auf 7 Prozent. Erst dann folgt mit dem Wildschwein (5 Prozent) ein zweites großes Wildtier. Die Gruppe der Vögel ist an 4 Prozent der Kollisionen beteiligt.
Diese Zahlen zeigen, dass es wichtig ist, auch den Zusammenstoß mit Tieren jeder Art zu versichern.
Für jeden Unfall zahlten die Versicherer 2019 knapp 3.000 Euro, sechs Prozent mehr als im Vorjahr. Ein Grund für den Anstieg sind höhere Preise für Karosserieteile, die nach Wildunfällen häufig ausgetauscht werden müssen. Insgesamt kosteten Wildunfälle die Autoversicherer rund 885 Millionen Euro. Das sind etwa 17 Prozent mehr als im Vorjahr.