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Leistungsfall Berufsunfähigkeit: Psyche bleibt Hauptgrund

Werden Menschen berufsunfähig, sind meistens psychische Störungen Ursache. Das belegt eine Analyse des viertgrößten Lebensversicherers in Deutschland.

Die Debeka zählt zu den größten Versicherern in Deutschland. 2019 zahlte der Versicherer insgesamt 61,7 Millionen Euro Rente an Menschen, die Leistungen aus der Berufsunfähigkeitsversicherung beziehen. Bei dem Versicherer waren das immerhin 7.200 Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen ihrer Arbeit nicht oder nur teilweise nachgehen konnten. Insgesamt haben 506.000 Personen bei dem Koblenzer Unternehmen eine Berufsunfähigkeitsversicherung.

Um die Hauptursachen für Berufsunfähigkeit herauszufinden, hat der Versicherer die Daten für die rund 1.000 neu eingetretenen BU-Leistungsfälle ausgewertet. Dabei zeigte sich folgendes Bild:

Erkrankungen der Psyche waren in 44,1 Prozent der Fälle Grund für die Berufsunfähigkeit und sind damit der Hauptgrund. Deutlich weniger oft waren Tumore (gut- und bösartig) der ausschlaggebende Grund. Das war „nur“ in 15,7 Prozent der Fälle so. Drittwichtigste BU-Ursache sind mit 12,6 Prozent Erkrankungen des Bewegungsapparates (Rücken, Gelenke, usw.).

Im Wesentlichen bestätigt der Versicherer mit dieser Bestandsauswertung Zahlen, die das Analysehaus Franke und Bornberg im Sommer 2020 vorlegte. Auch dort dominieren psychische Erkrankungen das Feld der BU-Leistungsauslöser. Allerdings sind die Abstände zwischen den Auslösern nicht so deutlich, wie in der Debeka-Auswertung. 

Branchenweit sind psychische Erkrankungen in 26,64 Prozent der Fälle leistungsauslösend. Auf dem zweiten Rang finden sich die Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems und Bindegewebes mit 23,76 Prozent. Tumore und Geschwulste kommen auf Platz 3. Sie sind in 19,11 Prozent der BU-Fälle ursächlich.