Blog
Vertrauensverlust schlägt sich im Versorgeverhalten nieder
Die Debatten um Riester-Reformen und Negativzinsen gehen an den Deutschen nicht spurlos vorüber. Eine aktuelle Studie zeigt, wie das Vertrauen in die gesetzliche Rente schwindet.
Wie wirken sich Null- und Negativzinsen auf das Vorsorgeverhalten der Deutschen aus, wollte eine Studie im Auftrag von „Weltsparen“ herausfinden.
Den Ergebnissen zufolge machen sich 28,5 Prozent aufgrund der Niedrig- und Negativzinsen finanzielle Sorgen um ihren Ruhestand. Besonders ausgeprägt ist dieser Wert bei Haushalten mit Kindern (38,6 %). Dass ihre Altersvorsorge unter den Niedrig- und Negativzinsen leidet, geben 31 Prozent der Befragten an und die Vertrauenswerte in das staatliche Rentensystem sind im Keller: ein Drittel (etwa 35 %) der Deutschen hat kein Vertrauen in staatliche Altersvorsorge. Bei den 40- bis 49-Jährigen zweifelt über die Hälfte der Befragten an der staatlichen Rente als Grundlage finanzieller Sicherheit im Alter.
Und es lassen sich auch regionale Unterschiede feststellen: So ist die Skepsis gegenüber staatlichen Renten in Ostdeutschland mit 41 Prozent fast 10 Prozent höher als im Westen.
Ohne Vertrauen in die staatliche Altersvorsorge zeigen sich auch Single-Haushalte mit 40 Prozent gegenüber rund 29 Prozent der Geschiedenen sowie fast einem Drittel der Verheirateten und Verwitweten (32,6 Prozent).
Die Ergebnisse zeigen auch, dass fast ein Viertel der Deutschen unzufrieden mit der erwarteten Rendite ihrer Altersvorsorge ist. Dabei fällt vor allem die Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen auf: Mit knapp 34 Prozent wünscht sich hier der mit Abstand größte Anteil eine bessere Rendite und scheint sich mit dem Thema rentable Altersvorsorge zu beschäftigen. Und das ist vielleicht auch eine gute Nachricht: Denn hier bieten sich Vermittlern gute Chancen, mit den passenden Produkten auf „offene Ohren“ zu stoßen.
Über die Studie:
Im Auftrag von Weltsparen befragte das Meinungsforschungsunternehmen Civey zwischen dem 6. und dem 8. November 2020 insgesamt 2.500 Personen. Dabei waren Mehrfachantworten möglich. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.