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Trickbetrug – noch immer erfolgreich
Enkeltrick – Darauf fällt doch keiner mehr rein? Denkste! Noch immer werden vor allem ältere Menschen Opfer von Trickbetrügern. Das liegt auch daran, dass viele Fälle nicht angezeigt werden. Und nun treten die Betrüger sogar als falsche Polizisten auf. Problematisch ist das deshalb, weil in der Regel keine Versicherung dafür zahlt.
Man stelle sich vor, da klingelt jemand an der Haustür und behauptet, dass er sofort das Bargeld im Haus beschlagnahmen müsse: eine Masche, die von Trickbetrügern angewendet wird. Darauf fällt doch garantiert niemand rein, der Betrug ist zu offensichtlich? Vielleicht dann nicht, wenn mehrere Männer in Polizeiuniform dies behaupten und als Grund angeben, dass sich ein Familienmitglied strafbar gemacht habe. Und dann auch noch Ausweise vorzeigen, die tatsächlich Polizeiausweisen sehr ähnlich sehen.
Dieses Beispiel nennt gerade die Deutsche Presse-Agentur (dpa), um vor Trickbetrügern zu warnen. Und es ist ein Fakt: noch immer haben Kriminelle mit derartigen Maschen großen Erfolg. Das liegt auch daran, dass die Maschen der Betrüger immer raffinierter werden. Bisher erlangte vor allem der „Enkeltrick“ einige Berühmtheit: die Betrüger rufen demnach einen Menschen an, geben sich als Enkel aus und behaupten, dass sie dringend Geld bräuchten, um irgendein Unheil abzuwenden. Doch diese Betrugsmethoden sind in den letzten Jahren deutlich raffinierter geworden.
So ist auch das oben genannte Beispiel keineswegs erfunden. Aktuell berichtet der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB), dass im Raum Berlin viele Menschen Opfer von falschen Polizisten geworden seien. Sie hätten sich demnach Zutritt zu fremden Wohnungen verschafft, wo sie Bargeld und Schmuck an sich nahmen, oder per Anruf Menschen um ihr Geld gebracht. Allein mit dieser Masche hätten die Täter in 94 Fällen Erfolg gehabt und mehr als 570.000 Euro erbeutet.
Dass derartiger Betrug noch immer Erfolg hat, liegt auch an der Sorglosigkeit der Betroffenen. Denn selbst in den vielen Fällen, in denen der Trickbetrug scheitert und die Täter keinen Erfolg haben, werden sie von den Betroffenen nicht zur Anzeige gebracht. Fatal auch deshalb, weil sich dahinter oft kriminell agierende Banden und ganze Netzwerke verbergen. Allein in Berlin wurden im Zuge der Ermittlungen laut RBB Haftbefehle gegen 16 Tatverdächtige ergangen, die ihre Taten gemeinsam planten und ausführten.
Oft erkunden die Täter dabei auch die Personen und ihr Umfeld aus. Ziel sind oft hochbetagte und allein lebende Menschen, bei denen die geistigen Fähigkeiten oft schon abgenommen haben. Deshalb sollten auch Nachbarn und Angehörige auf Indizien achten, ob sich Verdächtige Zugang zu einer Wohnung verschaffen wollen oder es Hinweise auf derartigen Betrug gibt.Vielen Opfern von Enkeltricks seien die Tricks zwar bekannt, doch sie seien sie trotzdem auf sie hereingefallen, berichtet RBB. Hier gilt die alte Faustregel, niemand Fremdem Zugang zur Wohnung zu gewähren.
Oft behaupten die falschen Polizisten am Telefon zum Beispiel, sie müssten vorbeikommen und Wertsachen an sich nehmen, da sich die Wohnung im Visier von Einbrechern befinde. Hier stellt die Polizei klar, dass sie niemals Bürger zu ihren Vermögensverhältnissen befrage und keine Wertgegenstände zur Verwahrung übernähme. Besonders fatal ist, dass das Telefon oft 110 anzeigt, wenn die Betrüger anrufen. Auch diese Nummer verwendet die Polizei nicht.
Ein weiteres Problem: Die Versicherung zahlt in der Regel nicht, wenn jemand Opfer von Trickdiebstahl wurde. Zwar springt die Hausratversicherung bei Raub und Diebstahl ein. Aber dafür muss der Täter entweder die Wohnung aufbrechen oder sich gewaltsam Zugang verschaffen, etwa gewalttätig werden. Auch deshalb gilt es: Obacht! Auf dem finanziellen Schaden bleiben die Betroffenen sitzen.