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Deutsche Erstversicherer halten 438 Millionen Verträge
Aktuelle Zahlen zeigen, wie wichtig die privaten Versicherer in Deutschland sind. Knapp 438 Millionen Verträge betreuen sie allein in der Erstversicherung — und Kapitalanlagen von 1,7 Billionen Euro. Damit kommt den Versicherern eine hohe volkswirtschaftliche Bedeutung zu.
Es sind beeindruckende Zahlen, die der Versicherer-Dachverband GDV aktuell in einer Broschüre präsentiert. Laut Statistischem Taschenbuch haben die Versicherer noch nie so viele Verträge betreut wie heute. Knapp 438 Millionen waren es zum Jahresende 2018 allein in der Erstversicherung: also, stark vereinfacht, Verträge zwischen den Anbietern und Endverbrauchern. Hinzu kommt noch einmal der Vertragsbestand der Rückversicherer: diese Policen werden zwischen Versicherern geschlossen, um große Risiken wie Naturkatastrophen abzusichern.
Zugleich zeigt sich, dass die Versicherer auch deutlich mehr auszahlen. Satte 52,5 Milliarden Euro waren es allein im Bereich Schaden- und Unfallversicherung: ein Plus von 4,7 Prozent. Hier sind es zum Beispiel die Bereiche Wohngebäude und Elementarschaden, die hohe Kosten verursachen: Unwetterschäden werden immer teurer.
Junge Singles oft unzureichend abgesichert
Aktuelle Zahlen zeigen auch, wo noch am meisten Absicherungsbedarf bei den Deutschen da ist. Auffallend: Gerade Singles verzichten oft auf wichtigen Schutz. Während 17 Prozent aller Deutschen keine Privathaftpflicht haben, sind es bei den Singles sogar 27 Prozent. Noch extremer fallen die Daten für die wichtige Berufsunfähigkeitsversicherung aus. Hier hat ohnehin nur jeder vierte Haushalt in Deutschland einen entsprechenden Schutz. Bei den Singles sind es nur 14,9 Prozent mit Absicherung.
Das lässt sich zum einen dadurch erklären, dass unter den Singles viele Studierende und junge Erwachsene sind, die gerade erst ins Berufsleben starten. Dennoch ist es empfehlenswert, sich auch hier schon zeitig um existentielle Absicherungen zu kümmern. Zur Erinnerung: Für Berufsunfähigkeits-Policen müssen in der Regel Gesundheitsfragen beantwortet werden. Das Alter und Vorerkrankungen wirken sich hier negativ aus: Sie bewirken in der Regel höhere Prämien und Leistungsausschlüsse.
Junge und gesunde Menschen finden einfacher und billiger einen BU-Vertrag. Hier gilt es, vorauszudenken: Für eine Zeit, in der man doch eine Familie gründen will. Bei vielen Versicherungsverträgen erlauben es sogenannte Nachversicherungsgarantien, bei Lebensereignissen wie Heirat, Beförderung oder Hausbau den Schutz später anzupassen.